Wildschweintrails auf Korsika

Nach zahlreichen Berichten in Bike und Mountain Bike über Korsika entschlossen mein Bruder und ich diese Bikerevier im Spätsommer 2001 unter die Stollenreifen zu nehmen. Nachdem wir unsere Idee von der Korsikadurchquerung vorerst auf Eis gelegt haben, da weder mein Bruder noch ich genug Zeit fanden entsprechend zu trainieren, entschlossen wir uns mit Auto und Campingausrüstung für 2 Wochen von München aus nach Korsika zu fahren. Und so in den Genuss von bike & beach zu gelangen. Nachdem es ja keinen Mountainbikeführer für Korsika gab, suchten wir unsere Touren mit Hilfe von Berichten aus Bike und Mountainbike und selbstständigen Kartenstudium heraus.
Nach nächtlicher Autofahrt von München bis Genua und ein paar Stunden schlaf auf einem Autorastplatz kurz vor Genua. Ging es früh morgens zum Fährhafen nach Genua. Nachdem es einige Zeit gedauert hat bis wir uns auf dem Gelände zurechtgefunden hatten, fanden wir schließlich unsere Moby Line Fähre. Von Genua kann man entweder mit Moby Lines oder mit Corsica Ferries fahren. Wir hatten uns für Moby Lines entschieden. Um Geld zu sparen würden noch schnell im schwachen Nieselregen die Räder vom Dach genommen und in die Fähre gefahren. Dort haben wir sie dann brav aneinandergekettet. Wer Geld sparen will sollte die auf dem Dach montierten Räder vorher runter tun und einfach so im Bauch der Fähre verstauen. Ansonsten muss man die Gebühren wie ein Campingbus zahlen. Dann ging es auch schon auf das Oberdeck der Fähre um ja nicht das Auslaufen aus Genuas Hafen zu versäumen. Trotz bewölktem Wetter und leichtem Nieselregen machten wir es uns auf dem Deck bequem und verbrachten die Zeit lesend und leicht dämmernd und freuten uns als langsam Korsika auftauchte und auch der Himmel sich langsam aufzuklären begann.  Und dann begann auch schon das einlaufen in den Hafen von Bastia. Ich schnappte mir unsere beiden Räder und mein Bruder führ das Auto aus dem Bauch der Fähre. Räder aufs Dach und dann ging es auch schon los Richtung Calvi, wo wir unseren ersten Standpunkt haben wollten.
Nachdem ja September keine wirklich Ferienzeit mehr ist, kann man Korsika in aller Ruhe und ohne große Massen von Touristen genießen. Dies ist zur Hauptsaison August/September sicher nicht der Fall.
Wir hatten uns im vorhinein überlegt während der 2 Wochen 2 verschiedene Ausgangspunkte für unsere Biketouren zu wählen. Als ersten schlugen wir unser Zelt auf einen schönen Campingplatz in der nähe von Calvi, direkt am Meer gelegen auf. Dieser Platz ist mit dem Rad vielleicht 3 min von der Zitadelle von Calvi gelegen. Einziges Manko ist vielleicht das er keinen Badestrand besitzt sonder nur Felsküste. Wer jedoch ausgiebig baden will ist mit dem bike in 5-10 min an dem schönen langen Sandstrand von Calvi. Dieser lädt auf alle Fälle zu einem Ruhetag ein.

Als Glücksgriff stellte sich die Lage unseres Campingplatzes heraus. Zwischen Calvi und der Punta de Revellata gelegen, denn die Punta de Revellata stellte sich als nettes kleines Bikerevier heraus. An der Spitze dieses Caps befindet sich ein Leuchtturm und eine meeresbiologische Station. Dieses Cap ist überzogen mit Sand- und Schotterpisten und zahlreichen kleinen Singletrails. Man kann dieses Cap direkt vom Campingplatz über einen kleinen Singletrail direkt am Meer entlang von dem Campingplatz erreichen oder auf der D81. Das Cap beherbergt auch einige kleine nette Badebuchten. Mehr dazu unter Touren rund um Calvi.

Nach knapp einer Woche in Calvi und den unter Touren um Calvi beschriebenen Touren,  wechselten wir unseren Ausgangspunkt. Nach einer Nach einer schönen Autofahrt über Corte durchs Landesinnere fanden wir einen traumhaft schön gelegen Campingplatz in der Nähe von Porto-Vecchio. Der Campingplatz Camping Fateau, ist terrassenartig aufgebaut und liegt malerisch gelegen auf einem Cap mit altem Leuchtturm, umgeben von 2 herrlichen Sandbuchten, die zum relaxen einladen. Er bietet traumhaft schöne Plätze für Zelte, und hat auch Stellplätze für Camper. Und nach Porto-Vecchio waren es auch nur 15 min mit dem Auto um die notwendigen Lebensmittel einzukaufen.
Nahrungsmitteltechnisch hatten es uns vor allem die hervorragenden korsischen Wurst und Käsewaren angetan, Sie sind jedem nur wärmstens zu empfehlen, genauso wie das korsische Bier Pietra und ......., welches mit Hilfe von Kastanien gebraut wird. Und dadurch einen sehr typischen Geschmack bekommt.